Befragung ProVolta

Mit dem Programm „ProVolta® wurde ein grosser Teil des äusseren St.Johann-Quartiers städtebaulich erneuert. (Copyright Nadine Grüninger)

Unmittelbar nach dem Bau der Nordtangente wurde im Rahmen des Programmes „ProVolta®“ das äussere St. Johann-Quartier mit Infrastrukturmassnahmen und Wohn- und Geschäftsbauten gesamthaft erneuert. In den drei Neubauten VoltaZentrum, VoltaWest und VoltaMitte wurden rund 280 neue Wohnungen geschaffen. Dies war eine der ersten umfassenden städtebaulichen Aufwertung im Wohnbereich in jüngerer Zeit. Das Quartier hat sein Gesicht wesentlich verändert.

Befragung zur Wahrnehmung der Quartierentwicklung

Für die Lebensqualität sind die Zufriedenheit und das Befinden der Bewohnerschaft entscheidend. Wichtig ist daher zu wissen, wie die Bevölkerung die Quartierentwicklung wahrnimmt und bewertet. Aus diesem Grund hat die Kantons- und Stadtentwicklung in Kooperation mit dem Bereich Städtebau & Architektur das Statistische Amt beauftragt, drei Befragungen durchzuführen. Im Jahr 2011 wurden die Bewohnenden der drei Neubauten sowie 1’800 langjährige Anwohnende und 329 Gewerbetreibende im Äusseren St. Johann zu ihrer Wohn- bzw. Standortsituation und zur Einschätzung der jüngsten Quartierentwicklung befragt.

Hohe Zufriedenheit in der Bevölkerung

Die Ergebnisse der Befragung zeigen ein überwiegend erfreuliches Bild. Die Quartierentwicklung wird sowohl von den Anwohnenden als auch vom Gewerbe positiv beurteilt (64% der Anwohnenden, 68% der Gewerbetreibenden). Das Gewerbe ist mit Geschäftsverlauf und Kundschaft im St. Johann zufrieden. Sowohl die Anwohnenden als auch die Gewerbetreibenden betrachten die Ziele der Stadtentwicklungsprogramme „Stadtentwicklung Basel Nord“, „ProVolta®“ und des Nordtangentenbaus mehrheitlich als erreicht. Handlungsbedarf wird vor allem bei der Sauberkeit und beim Angebot an Grünflächen gesehen.

Auswirkungen der Aufwertung?

Nur wenige Anwohnende und Gewerbetreibende gaben an, direkt von den Veränderungen im Quartier betroffen zu sein. Bei den meisten hat sich wenig an der eigenen Wohn- bzw. Standortsituation geändert. Die Mehrheit der Anwohnenden und auch des Gewerbes zeichnet sich durch hohe Sesshaftigkeit aus. Sowohl für Anwohnende als auch für das Gewerbe sind günstige Mietpreise ein wichtiges Argument für den (Wohn-)Standort St. Johann. Beide Gruppen beschäftigt die Sorge, dass durch weitere Aufwertung günstiger Wohn- und Gewerberaum wegfallen und somit der ursprüngliche Quartiercharakter verloren gehen könnte.

Neu zugezogene Mieterinnen und Mieter

Über die Hälfte der Mieterinnen und Mieter der Neubauten ist innerhalb des Kantons Basel-Stadt umgezogen. Sie sind im Schnitt jünger und einkommensstärker als die befragten langansässigen Anwohnenden. Für den überwiegenden Teil hat sich mit dem Umzug ins ProVolta®-Gebiet die Wohnsituation verbessert. Sie sind überwiegend sehr zufrieden mit ihrer Wohnsituation. Lärm, Sicherheit und Verkehrsbelastung sind beim Wohnumfeld die häufigsten Negativpunkte.

Ergebnisse der Befragungen

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